Was ist nur los ?

In wenigen Wochen ist vorgezogene Bundestagswahl. Nach dem Bruch der Ampelkoalition reißen die Horror- Nachrichten nicht ab. Trump wird Präsident, eine rechtsradikale Partei bekommt Zustimmungswerte wie zuletzt im Vorfeld des 2. Weltkriegs. Faktenbasierte Diskussionen finden nur noch im kleinen Kreis statt, und im Osten des Kontinents zittern Millionen von Europäern vor einem Despoten, der brutal und ohne Rücksicht auf Verluste einen Feldzug auf allen Ebenen gegen die westliche Welt führt. Nachrichten von Krieg, Tod und Wahnsinn sind zu einer Kakofonie des Grauens geworden, die täglich um 20:00 Uhr als Tagesschau ausgestrahlt wird.

Wir bedienen uns modernster Technologien. Das neue Smartphone ist mit künstlicher Intelligenz ausgestattet, Roboter reinigen unsere Wohnungen, die Waschmaschine erkennt selbständig wie die Wäsche am besten gewaschen werden sollte und dosiert auch gleich das Waschmittel, wir unterhalten uns mit einem Chatbot wie mit einem Menschen und lassen uns die Welt in Videos erklären, während der Thermomix selbstständig eine Suppe kocht. Drohnen liefern Pakete aus und das neueste Buch unseres Lieblingsautors kommt direkt mit der passenden Musik auf unseren E-Reader, auf dem wir auch gleich wie auf Papier unsere Notizen machen.

Unsere Eltern hätten in unserem Alter noch gesagt, das so etwas doch eher eine Fantasie von Gene Roddenberry mit Captain Kirk und Mr. Spock sei. Aber nein …. Es ist real. Heute. Hier und Jetzt. Und während Pille in friedlicher Einigkeit mit Uhura, Checkov und Mr. Sulu als Menschen eines Planeten ihren Dienst taten und die einige friedliche Erde, auf der immer die Sonne schien, im Weltraum verteidigte, überlegen wir, wie wir uns am effektivsten von jedem, der auch nur eine andere Haarfarbe hat abgrenzen können.

Was ist aus der Vision geworden, dass wir alle Menschen sind? Eine Spezies, die sich gerade mal in 0,1 % der Gene unterscheidet. Egal welche Hautfarbe, Größe oder Geschlecht. Es scheint schlimmer zu sein, wenn jemand als Mann geboren und als Frau leben will, als wenn jemand einem das Recht auf Leben in dem Land, in dem man geboren wurde, aberkennen will.

Was zum Henker ist mit den Menschen los?

Die Menschen, die nach einem Weltkrieg ganze verwüstete Kontinente wieder aufgebaut hat, finden es gut, dass dieses Werk von Naturkatastrophen vernichtet werden kann, nur damit man weiter mit Öl heizen und dafür Unsummen bezahlen kann. Weil Bild es so schreibt.

Ich verstehe die Welt nicht mehr. Als Kind habe ich Raumschiff Enterprise geliebt, habe fasziniert die Welt von Captain Picard, Captain Janeway und Benjamin Sisko verfolgt. Mir vorgestellt, irgendwann auf einer geeinten Welt zu leben, grenzenlos andere Länder und Kulturen zu besuchen wohl wissend, dass ich dort als Mensch empfangen werde. Zu lernen wie Menschen woanders leben. Im Job konnte ich mit vielen Nationen und Kulturen zusammenarbeiten. Immer wieder feststellend, dass es wo anders eben anders läuft, aber die Arbeit am Ende immer erledigt wird. Man kommt damit klar, wenn man will und es bereichert … zumindest mein Leben. Und dann lese ich von gewählten Volksvertretern, die von “kleinen Paschas” reden, dass sie genau diese Kollegen, mit denen ich zusammenarbeite oder deren Familien “täglich abschieben” möchten. Das Technologische Errungenschaften abgerissen werden sollen “weil sie hässlich sind”, dass Menschen, die sich für eine bessere Welt einsetzen, diffamiert werden und hilfsbedürftige Bürger als faul und nutzlos hingestellt werden. Leitfiguren des technischen Fortschritts reißen auf der Bühne den rechten Arm zum Nazi-Gruß in die Höhe und Staatsoberhaupte kippen jahrzehntelang ausgehandelte Abkommen noch in der Nacht ihres Amtsantritts, während die künstliche Intelligenz genutzt wird, um Falschmeldungen zu verteilen und einen Angriffskrieg in sozialen Medien zu rechtfertigen, für dessen Grausamkeit es in keiner Welt und keiner Utopie jemals Platz geben sollte.

Was passiert mit dieser Welt?

Wie können Tausende Menschen diese Entwicklungen bejubeln und ihre Galionsfiguren dafür feiern?

Menschen haben Angst, dass sich ihre Welt verändert und sie nicht mehr so leben können, wie sie es gewohnt sind. Das kann ich verstehen. Aber sind wir nicht Menschen? Waren wir nicht immer davon angetrieben, das Leben zu verbessern? Die Welt zu verbessern? Sollte uns das Rad nicht das Leben erleichtern? Sollte uns das Feuer nicht wärmen? Sollten Computer, Mikrowellen und Autos, Klimaanlagen und Röntgengeräte nicht unsere Leben verlängern und verbessern?

Warum sind wir zu einer Spezies geworden, die sich gegenseitig verletzen, töten und das Leben unangenehmer machen möchte, nur um einer Minderheit ihre Machtfantasie zu erfüllen?

Ich habe auch Angst, ….. Aber nicht das sich mein Leben ändern könnte, sondern das es sich nicht mehr zum Besseren entwickeln könnte. Das wir als Menschheit unsere Visionen verloren haben, den Willen, das Beste aus uns zu machen. Das wir eine Zukunft haben von der wir träumen können und die nicht wie in Terminator oder Mad Max aussieht.

Ich möchte im Star-Trek-Universum leben und nicht Jenseits der Donnerkuppel.


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